Deutsch-asiatischer Handel entwickelt sich weiter positiv

Kurzbericht zum deutschen Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik im dritten Quartal 2016

01-12-2016

Hamburg – Der deutsche Handel mit der Region Asien-Pazifik hat sich in den ersten drei Quartalen 2016 positiv gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt. Sowohl die Exporte (+1,7%) als auch die Importe (+2,0%) stiegen in den ersten neun Monaten moderat an. Die deutsch-asiatischen Handelsbeziehungen zeigen damit eine positivere Entwicklung als der deutsche Außenhandel mit der Welt (Exporte: +0,7%, Importe: -0,3%). Deutschland exportierte Waren im Wert von insgesamt 124,5 Milliarden Euro und führte Produkte im Wert von 136,8 Milliarden Euro ein. Das Handelsvolumen lag damit etwa 4,8 Milliarden Euro über dem Vorjahreszeitraum.

Besonders erfreulich entwickelten sich die deutschen Ausfuhren nach China. Deutsche Exporteure konnten in den ersten Monaten 2016 Güter im Wert von 55,6 Milliarden Euro (+3,6%) im Reich der Mitte absetzen. Umgekehrt nahmen auch die Importe aus China leicht zu (0,7%). Das deutsche Handelsbilanzdefizit verringerte sich damit leicht auf -12,8 Milliarden Euro.

Positiv entwickelten sich auch die Handelsbeziehungen mit Japan. Sowohl die Exporte (+6,6%) als auch die Importe (+9,6%) stiegen in den ersten drei Quartalen in außergewöhnlich hohem Maße. Der Handel mit Japan war in den letzten Jahren tendenziell von Stagnation geprägt. Japan baut damit seinen Vorsprung auf Deutschlands drittwichtigsten Handelspartner in der Region, Südkorea, aus. Der Handel mit dem politisch und wirtschaftlich angeschlagenen Korea entwickelte sich negativ. Hiervon waren sowohl die deutschen Exporte (-4,2%) als auch die Importe (-3,2%) betroffen. Stabil blieb hingegen der deutsch-australische Handel, welcher insgesamt um fünf Prozent auf ein Volumen von 8,2 Milliarden Euro zulegte.

Der Handel mit Indien hatte in den ersten neun Monaten des Jahres leichte Abwärtstendenzen zu verbuchen. Die deutschen Importe verringerten sich um 0,4 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro und auch die deutschen Ausfuhren gingen um 2,0 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro zurück. Die Handelsbeziehungen zu Bangladesch und Sri Lanka entwickeln sich hingegen dynamisch: Vor allem die Ausfuhren nach Sri Lanka konnten mit 23,6 Prozent stark zulegen, wenngleich diese von einem geringen Niveau ausgehen (235,9 Mio. EUR). Die Exporte nach Bangladesch summierten sich im Betrachtungszeitraum auf 530,7 Millionen Euro (+7,9%) und auch die Importe nahmen um 4,0 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zu.  

Der deutsche Handel mit der südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) belief sich in den ersten drei Quartalen auf insgesamt 43,9 Milliarden Euro, eine leichte Zunahme von 770 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Deutlich positiv entwickelten sich die Handelsbeziehungen mit Vietnam und Thailand, wohin die deutschen Exporteure Zuwächse von 15,8 Prozent bzw. 14,4 Prozent zu verbuchen hatten. Umgekehrt stiegen auch die deutschen Importe aus beiden Ländern um 9,5 Prozent bzw. 6,3 Prozent vergleichsweise stark an. Demgegenüber entwickelte sich der Handel mit den Philippinen (Exporte: -11,8%, Importe: -7,3%) sowie Indonesien (Exporte:-10,7%, Importe: -4,3%) deutlich negativ.

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2014 Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstands, Jungheinrich AG.