Obwohl meist vom Zukunftskontinent Asien als Ganzem die Rede ist, wird den einzelnen Ländern und Teilregionen oft nur sehr selektives Interesse entgegengebracht. Gerade die kleineren Staaten Südasiens kommen – von dramatischen Katastro-
phen abgesehen – in den Schlagzeilen kaum vor.

Die Vormacht Indien absorbiert nahezu alle Aufmerksamkeit und die Regionalorganisation SAARC ist, anders als der inzwi-
schen geläufige ASEAN Verband, weithin unbekannt. Die Vernachlässigung Südasiens hat natürlich nachvollziehbare Gründe: Die Region ist besonders von Armut geplagt, die harte und weiche Infrastruktur ist häufig desolat und auch innen-
politisch bestehen viele Unsicherheiten.

Dennoch existieren Potenziale und ungenutzte Möglichkeiten, die ergriffen werden sollten. Zudem wird Südasien auch geopolitisch weiter an Relevanz gewinnen. Eine detaillierte Betrachtung der Region ist daher nötig und wünschenswert.

Im Heft finden Sie einen Artikel zu den Hintergründen und Perspektiven der SAARC. Abgesehen von Pakistan und Indien sind Bangladesch und Sri Lanka die wichtigsten SAARC-Mitglieder, deren aktuelle Lage eingehend beleuchtet wird.

Eine andere, primär auf Zentralasien fokussierte regionale Organisation ist die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die ebenfalls vorgestellt wird. Insgesamt wird es immer wichtiger, die vielfältigen Dynamiken in Gesamtasien zu verfolgen, um angemessen auf sie reagieren zu können.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen …


Hans-Georg Frey