China bleibt klar die Nummer 1

Japan-Geschäfte legen zu – eine Bilanz des OAV

28.02.2017

Hamburg. Der deutsche Handel mit der Region Asien-Pazifik wuchs 2016 das vierte Jahr in Folge und erreichte mit einem Volumen von 355,7 Mrd EUR einen neuen Höchststand. Mit einem Plus von 4,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten vor allem die deutschen Exporte kräftig zulegen. Die Summe der abgesetzten Güter nahm laut dem Ostasiatischen Verein (OAV) um 7,4 Mrd zu und belief sich auf insgesamt 170,6 Mrd EUR.

Der Löwenanteil wurde von den stark gestiegenen Ausfuhren nach China beigetragen. Die Importe legten ebenfalls zu (2,9%) und beliefen sich auf 185,2 Mrd EUR. Das deutsche Handelsbilanzdefi zit verringerte sich somit auf 14,6 Mrd. Mit China wurden Waren im Wert von 169,9 Mrd EUR gehandelt - laut OAV ein Zuwachs von knapp 6,7 Mrd EUR. Dies entspricht fast der Hälfte (48%) des deutschen Handels mit der gesamten Region. Vor allem die Ausfuhren konnten auf insgesamt 76,1 Mrd EUR deutlich zulegen (6,8%). Der Rückgang der Exporte nach China 2015 um 4,2% konnte somit im vergangenen Jahr wieder aufgeholt und ausgebaut werden.

Die Volksrepublik konnte ihre Ausfuhren in die Bundesrepublik um 2% auf 93,8 Mrd EUR ausbauen. Das Handelsbilanzdefi zit mit China verringerte sich auf 17,6 Mrd EUR. Japan bleibt mit einem Handelsvolumen von 40,3 Mrd EUR Deutschlands zweitgrößter Handelspartner in der Asien-Pazifik Region. Nachdem sich die deutschen Exporte der letzten Jahre nur mäßig entwickelten, konnten diese im letzten Jahr um solide 8,2% zulegen. Die Importe entwickelten sich in ähnlichem Maße positiv (8,8%).

Der Handel mit Südkorea erlitt im letzten Jahr hingegen einen kleinen Dämpfer. Die starken Exportzuwächse der letzten Jahre konnten im vergangenen Jahr nicht aufrechterhalten werden. Die Ausfuhren verringerten sich gegenüber 2015 um 3,5%. Die Einfuhren stiegen dagegen leicht an 0,3%). Der Handel mit Australien entwickelte sich weiterhin positiv und belief sich im letzten Jahr auf insgesamt 11,1 Mrd EUR. Bezeichnend ist hier der hohe Handelsbilanzüberschuss in Höhe von knapp 6,9 Mrd EUR.

Nach einem starken Wachstum 2015 entwickelten sich die Handelsbeziehungen mit Indien im letzten Jahr nur verhalten positiv. Sowohl die Ex- (0,7%) als auch die Importe (0,4%) konnten nur im Dezimalbereich zulegen. Das Handelsvolumen belief sich auf 17,4 Mrd EUR. Indien bleibt damit der viertgrößte deutsche Handelspartner in Asien-Pazifik. Deutlich positiver entwickelten sich die deutschen Ausfuhren nach Bangladesch (13,4%) und Sri Lanka (11%). Umgekehrt konnten sowohl Bangladesch (6,4%) als auch Sri Lanka (8,8%) ihre Exporte nach Deutschland ebenfalls deutlich steigern.

Die Ausfuhren in die Asean-Staaten blieben mit einem Volumen von 23,4 Mrd etwa auf Vorjahresniveau. Stark gestiegenen Exporten nach Vietnam (14,3%) und Thailand (9,3) standen deutlich Rückgänge in Indonesien (8,6) und den Philippinen (4,2) gegenüber. Die Einfuhren entwickelten sich hingegen positiv (3%) und beliefen sich auf 35,5 Mrd EUR. Solide Zuwachsraten der Einfuhren aus Vietnam (8,8%) und Thailand (5,9) konnten die Rückgänge vor allem aus Singapur (8,7) und Indonesien (2,8) weitgehend kompensieren.

<small>Ein Artikel der Nachrichten für Außenhandel.</small>