Die mongolische Regierung setzt mit ihrem neuen „Invest Mongolia Center“ ein Zeichen für ausländische Investoren Am 25. Februar erö.nete die mongolische Regierung mit dem „Invest Mongolia Center“ den ersten One-Stop-Shop für ausländische Investoren.

„Die Mongolei hat noch viel ungenutztes Potenzial, und Deutschland verfügt über das dringend benötigte Know-how, um dieses zu heben. Das Land bietet deutschen Unternehmen daher eine Vielzahl interessanter Investitionsmöglichkeiten“, sagt Stefan Duppel, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Mongolei. „Dazu zählt auch das mit Unterstützung der Bundesregierung Anfang 2019 gegründete ,Invest Mongolia Center‘ als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, die eine Präsenz vor Ort aufbauen wollen.“


Doch welche Sektoren sind attraktiv für ausländische Investments? Als eines der rohstoffreichsten Länder der Welt mit umfassenden Reserven an Kohle, Gold, Kupfer, Zink, Wolfram, Zinn, Eisen und Seltenen Erden mit einem geschätzten Rohstoffvorkommen im Wert von über drei Billionen US Dollar, stellt die Mongolei ein Land mit einem lukrativen Bergbausektor dar. Die Kupfer- und Goldmine Oyu Tolgoi, an welcher die mongolische Regierung sowie die Unternehmen Turqoise Hill und Rio Tinto beteiligt sind, ist dabei das derzeit größte Rohstoff-Projekt der Mongolei. Dass im mongolischen Rohstoffsektor auch Geschäftspotenzial für deutsche Unternehmen liegt, zeigt sich an einigen Projekten, bei denen deutsche Firmen involviert sind: 2015 schloss die Aurubis AG einen Abnahmevertrag für Kupfer und Molybdän aus der Mine Tsagaan Suvarga. Die deutsche Maschinenfabrik Niefho. GmbH & Co. KG kooperiert mit dem Kupferkabelhersteller Erdmin Co. Ltd. seit 2008 im Anlagenbereich. Die deutsche Ferrostaal ist an mehreren Projekten beteiligt und führte im vergangenen Jahr gemeinsam mit einem mongolischen Partner eine Machbarkeitsstudie für eine Flussspatverarbeitungsanlage in Chuluut durch. 

Trotz des hohen Rohstoffvorkommens muss die Mongolei weiter verarbeitete Rohstoffe in großen Mengen importieren. Um eine nachhaltige Entwicklung der mongolischen Wirtschaft zu garantieren, setzt die Regierung daher zunehmend auf die verarbeitende Industrie. Bislang sind durchgängige Wertschöpfungsketten nur in der Textilindustrie zu finden. Für die Verarbeitung von Rohstoffen und den Aufbau einer Industrie fehlt häufig das notwendige Fachpersonal und das Know-How, diese Lücke kann Geschäftschancen für deutsche Unternehmen bedeuten. Neben dem Rohstoffsektor stellen dabei auch die Erneuerbaren Energien und die Agrarwirtschaft vielversprechende Investitionsfelder in der Mongolei dar. „Gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt, mit mongolischen Partnern ins Gespräch zu kommen: nach schwierigen Jahren nimmt die mongolische Wirtschaft merklich Schwung auf und hat großen Nachholbedarf. Zugleich verstärkt die mongolische Regierung ihre Bemühungen, ausländischen Unternehmen den Markteintritt zu erleichtern und größere Investitionssicherheit zu garantieren“, betont Botschafter Duppel. 

Um eine Plattform für den unternehmerischen Austausch zwischen deutschen und mongolischen Unternehmen im Bereich Bergbau und Rohstoffförderung zu bieten, hat das BMWI den einmal jährlich tagenden Deutsch-Mongolischen Wirtschaftsausschuss (DMWA) gescha.en, welcher in diesem Jahr am 20. Mai in Berlin tagen wird.


Rebecca Schmücking

Geschäftsführerin Deutsch-Mongolischer Unternehmensverband (DMUV)


Felicitas Kaupp

Regionalmanagerin Greater China, Mongolia beim OAV