Deutscher Außenhandel mit Asien-Pazifik 2023 mit negativen Vorzeichen

Der deutsche Außenhandel entwickelte sich im vergangenen Jahr insgesamt negativ. Das Handelsvolumen lag mit insgesamt 2.915,2 Milliarden Euro -5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.

14.02.2024

Hamburg, 23. Februar 2024 Der deutsche Außenhandel entwickelte sich im vergangenen Jahr insgesamt negativ. Das Handelsvolumen lag mit insgesamt 2.915,2 Milliarden Euro -5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Mit einem Rückgang von -10,5 Prozent war der deutsche Handel mit der Region Asien-Pazifik besonders stark betroffen. Vor allem die deutschen Importe aus der Region gingen mit einem Minus von -14,2 Prozent deutlich zurück und beliefen sich auf nur noch 293,0 Milliarden Euro.Die deutschen Ausfuhren verringerten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um -4,8 Prozent auf 213,5 Milliarden Euro. Die rückläufige Tendenz war im vergangenen Jahr insbesondere auch auf den zurückgehenden bilateralen Handel mit der Volksrepublik China (-15,5%) zurückzuführen, welcher für knapp die Hälfte des deutschen Warenaustauschs mit der Region verantwortlich ist.

China war im Jahr 2023 gleichwohl zum achten Mal infolge Deutschlands größter Handelspartner weltweit, allerdings nur noch knapp vor den USA. Das Handelsvolumen belief sich im letzten Jahr auf insgesamt 253,1 Milliarden Euro (2022: 299,6 Mrd. EUR, -15,5%). Besonders stark verringerten sich die deutschen Einfuhren mit einem Minus von -19,2 Prozent (155,7 Mrd. EUR). Der starke Importrückgang ist allerdings vor dem Hintergrund des außerordentlichen Anstiegs aufgrund hoher Preisschwankungen im Vorjahr (+33,6%) zu betrachten und kann zum Teil auf erneut gesunkene Im- und Exportpreise sowie die schwache Nachfrage aus Deutschland zurückgeführt werden. Die Exporte nach China lagen mit einem absoluten Rückgang von 9,4 Milliarden Euro -8,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Handel mit Japan war im Jahr 2023 weitestgehend stabil und belief sich auf ein Volumen von 45,7 Milliarden Euro. Leicht gestiegenen Importen (+0,5%) standen leicht gesunkene Exporte (-1,3%) gegenüber. Moderat negativ entwickelte sich hingegen der Warenaustausch mit Südkorea (Importe: -0,2%, Exporte: -5,1%), Deutschlands zweitgrößtem Absatzmarkt in der Region. Ein hohes Minus hatten die deutschen Einfuhren aus Australien (-17,2%) zu verbuchen. Nach einem Anstieg der Importe von 91,4% im vorangegangenen Jahr ist der Rückgang ebenfalls zu einem Großteil auf die gesunkenen Rohstoffpreise zurückzuführen. Die Exporte nach Australien blieben 2023 mit 11,8 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau.

Deutlich dynamischer entwickelten sich die deutschen Exporte nach Indien. Die positive Wirtschaftslage auf dem Subkontinent spiegelt sich auch in der deutschen Handelsbilanz wider. So konnten die deutschen Ausfuhren im vergangenen Jahr um 10,7 Prozent zulegen und erreichten ein Volumen von 16,5 Milliarden Euro. Die Importe gingen indes im gleichen Zeitraum mit -6,6 Prozent leicht auf 14,1 Milliarden Euro zurück. Markant negativ entwickelten sich die Einfuhren aus Bangladesch (-21,8%) und Sri Lanka (-18,0%). Die Exporte nach Bangladesch lagen mit einem Plus von 3,1 Prozent leicht im positiven Bereich, die Ausfuhren nach Sri Lanka gingen mit -15,8 Prozent dagegen ebenfalls verhältnismäßig stark zurück. 

Ein ähnliches Bild ergibt sich mit Blick auf den deutschen Handel mit den ASEAN-Staaten. Mit einem Rückgang von -6,1 Prozent lag die Abnahme des Handels mit Region in etwa gleichauf mit dem deutschen Außenhandel insgesamt. Gekennzeichnet war das Handelsjahr von deutlich rückläufigen Importen von -9,3 Prozent auf 52,5 Milliarden Euro. Einzig Brunei (+9,2%) und Thailand (+0,6) konnten ihre Exporte nach Deutschland steigern. Die deutschen Exporte lagen mit 28,2 Milliarden Euro derweil knapp auf Vorjahresniveau. Mit einem Plus von 10,9 Prozent profitierte insbesondere Indonesien von den gestiegenen Ausfuhren deutscher Exporteure.

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Vorsitzender des OAV ist Dr. Arnd Nenstiel, Bayer AG.