Adelphi: Newsletter Japan (April & Mai 2023)

Energiepolitische und -wirtschaftliche Informationen

31.05.2023

30% der neuen Stromeinzelhändler müssen Betrieb wiedereinstellen

Am 29. März gab die Teikoku Databank bekannt, dass 195 neue Unternehmen im Bereich der Stromversorgung beschlossen haben, sich aus dem Markt zurückzuziehen, in Konkurs gegangen sind oder aus anderen Gründen ihren Betrieb eingestellt haben. Dies entspricht circa 30 % der neuen Unternehmen im Bereich des Stromeinzelhan-dels, etwa sechsmal mehr als vor einem Jahr. Die Kosten für die Strombeschaffung sind aufgrund der steigenden Brennstoffpreise und anderer Faktoren stark gestiegen und das Geschäftsumfeld für neue Energieversorgungsun-ternehmen ist weiterhin schwierig. Seit der vollständigen Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 2016 hatten die Neuzugänge im Stromeinzelhandel zugenommen. Die meisten der neuen Stromunternehmen haben keine eigenen Kraftwerke und beziehen Strom vom Stromgroßhandelsmarkt. Durch den Verkauf von Strom zu niedrigen Preisen und mit geringen Investitionskosten hatten sich Unternehmen in den Kundenstamm der großen Stromversorger eingekauft. Allerdings stiegen die Preise für Erdgas und Kohle u. a. wegen des russischen Angriffskriegs und Strom-großhandelspreise blieben hoch. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Durchschnittspreis für Spotgeschäfte an der Japan Electric Power Exchange (JEPX) bei rund 20 Yen pro Kilowattstunde (ca. 14 ct/kWh) und damit 50 % höher als im Vorjahr. Die neuen Stromversorgungsunternehmen konnten die Beschaffungskosten nicht auf die Strompreise um-legen, was zu einer Verschlechterung der Rentabilität führte. Das METI hatte die Daten von 706 Unternehmen zu-sammengestellt, die ab April 2021 als neue Stromversorger registriert wurden.

Quelle: Nikkei, 29.03.2023, https://www.nikkei.com/article/DGXZQOUC2931R0Z20C23A3000000/

Lesen Sie weitere Informationen zur Umsetzung des energiepolitischen Fachdialogs und die energiepolitischen und -wirtschaftlichen Informationen hier im vollständigen Newsletter.