Boom im Handel mit China - Zahlen des ersten Quartals 2010

Wachstum der deutschen Exporte gewinnt im ersten Quartal 2010 weiter an Dynamik

20.05.2010

Die asiatisch-pazifische Region ist Treiber der deutschen Exporterholung. Im ersten Quartal 2010 stiegen die Ausfuhren in die Region um 41,3 Prozent – deutlich über dem gesamten Exportwachstum von 10,3 Prozent. Die Nachfrage aus China ist wesentlicher Faktor dieser Entwicklung: die deutschen Lieferungen in die Volksrepublik wuchsen sogar um 58 Prozent auf 12 Mrd. Euro.

„Vor allem das Exportwachstum nach China ist ein uneingeschränkt positives Signal, das im Unterschied zu den anderen wichtigen Handelspartnern nicht von schlechten Basiseffekten des Vorjahres herrührt“, sagt OAV-Geschäftsführerin Monika Stärk. Die deutschen Exporte nach China waren im Vorjahresquartal nur um im globalen Rahmen moderate 3,3 Prozent zurückgegangen. Mit einem Volumen von gut 12 Mrd. Euro erreichten die deutschen Lieferungen ein Allzeithoch – zum Jahr 2006 bedeutet dieser Wert eine Verdoppelung.

Der Anteil Chinas an den deutschen Ausfuhren stieg im ersten Quartal auf 5,5 Prozent, die gesamte Region steht für 12,9 Prozent der deutschen Lieferungen. „Dies verdeutlicht die sprunghaft steigende Bedeutung der asiatischen Märkte für die deutsche Wirtschaft, nachdem der Anteil jahrelang bei knapp 10 Prozent stagnierte“, so Monika Stärk. China kletterte im ersten Quartal von der elften auf die siebte Position der wichtigsten deutschen Lieferländer und der Abstand zu anderen wichtigen Handelspartnern verringert sich deutlich. Von den USA mit 14,6 Mrd. Euro im ersten Quartal 2010 trennt China beim deutschen Exportvolumen nur noch eine Differenz von zwei Mrd. Euro. Im ersten Quartal 2008 war der Wert der deutschen Ausfuhren in die USA noch doppelt so hoch wie der der Lieferungen nach China.

Auch die Handelsungleichgewichte mildern sich deutlich. Die deutschen Importe aus China wachsen ebenfalls kräftig – mit einem Plus von 20,4 Prozent verringert sich das deutsche Handelsbilanzdefizit aber zusehends. Dies gilt auch für die gesamte asiatisch-pazifische Region mit einem Importzuwachs von 15,9 Prozent.

Für den deutschen Export verzeichneten neben China auch die anderen wichtigen Abnehmerländer deutscher Produkte positive Zahlen zum Vorjahresquartal, die allerdings durch negative Basiseffekte aus 2009 relativiert werden: Japan und Südkorea erreichten trotz eines Zuwachses von 20,7 bzw. 38,5 Prozent noch nicht wieder das Niveau des Jahres 2008, während Indien (+18,7 Prozent) auch zum ersten Quartal 2008 ein Plus von 9 Prozent erzielt. Auch die ASEAN-Länder sind zurück: mit einem Zuwachs von 23,8 Prozent zum Vorjahresquartal haben sie das Niveau des Vorkrisenfrühjahrs 2008 aber ebenfalls noch nicht wieder erreicht.