Deutsch-asiatischer Handel verzeichnet Abwärtstrend in 2013

11.03.2014

Der Handel zwischen Deutschland und Asien war im Gesamtjahr 2013 leicht rückläufig. Sowohl die Einfuhren aus Asien (-5,2%) als auch die deutschen Exporte (-0,8%) gingen im Vergleich zum Vorjahr um knapp zehn Milliarden Euro auf ein Handelsvolumen von 302,6 Milliarden Euro zurück. Der Rückgang des Handels mit der Region lag somit leicht unter den ebenfalls abflauenden Entwicklungen der deutschen Importe (-1,1%) sowie der Exporte (-0,2%) insgesamt. Bemerkenswert ist der Handelsbilanzüberschuss Deutschlands in Höhe von 1,9 Milliarden Euro (2012: -5,0 Mrd. EUR). Der Handel mit Asien entspricht etwa 15,2 Prozent des deutschen Handels mit der Welt.

Das Handelsvolumen mit Deutschlands wichtigstem Handelspartner in Asien, China, verringerte sich 2013 um knapp 4,9 Milliarden Euro auf 140,4 Milliarden Euro. Während die Exporte ins Reich der Mitte leicht um 0,4 Prozent auf 67 Milliarden Euro zulegten, verzeichneten die Importe aus China einen Rückgang um 6,6 Prozent auf 73,4 Milliarden Euro. Das traditionelle Handelsbilanzdefizit halbierte sich somit fast auf nur noch 6,4 Milliarden Euro (2012: 11,8 Mrd. EUR). Die deutschen Exporte in die Volksrepublik entsprechen 44 Prozent der Exporte in die Region Asien-Pazifik beziehungsweise 6,1 Prozent der deutschen Gesamtausfuhr. China ist nach Frankreich und den Niederlanden Deutschlands drittgrößter Handelspartner.

Die Importe aus Japan (-11%) und Korea (-5,6%) gingen auch 2013 verhältnismäßig stark zurück. Die Einfuhren aus beiden Nationen sind seit vielen Jahren rückläufig, was u.a. auf die Auslagerung japanischer und koreanischer Produktionsstätten nach Südostasien und Osteuropa zurückzuführen ist. Die deutschen Ausfuhren entwickelten sich im Falle Koreas positiv und legten auch im letzten Jahr um 8,1 Prozent zu (2012: +14,6%). Die Exporte nach Japan blieben im gleichen Zeitraum mit 17,1 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau.

Die verhaltene wirtschaftliche Stimmung in Indien schlug sich auch auf die deutsch-indischen Handelsbeziehungen im vergangenen Jahr nieder. Die deutschen Exporte auf den Subkontinent brachen um 11,8 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro ein (2012: 10,4 Mrd. EUR). Ebenso gingen auch die deutschen Importe aus Indien zurück, wenngleich der Rückgang mit 1,9 Prozent vergleichsweise gering ausfiel. Indien ist mit einem Volumen von 16,1 Milliarden Euro (2013) Deutschlands viertgrößter Handelspartner in der Region.

Ein gemischtes Bild zeichnete sich in Südostasien ab: Während die Exporte in die großen südostasiatischen Volkswirtschaften wie Vietnam (-5,2%), Indonesien (-2,4%), Singapur (-3,4%), Thailand (-6,5%) und Malaysia (-3,0%) leicht zurückgingen, stiegen die Ausfuhren nach Kambodscha (+26,2%), Myanmar (+20,6%) und die Philippinen (+12,9%) im hohen zweistelligen Bereich. Importseitig stiegen die Einfuhren aus Kambodscha (+25,3%), Philippinen (+2,6%) und Myanmar (+24,9%) ebenfalls – ausgehend von geringem Niveau. Auch in Thailand (+2,9%) sowie Malaysia (+4,2) wurde ein leichter Anstieg ausgeführter Waren verzeichnet. Die Importe aus Singapur fielen 2013 hingegen um 5,5 Prozent, aus Indonesien sogar um 9,9 Prozent. Der Anteil ASEANs am deutschen Handel mit Asien entspricht 16,3 Prozent, der Anteil am deutschen Handel mit der Welt liegt bei ca. 2,5 Prozent.

 

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2008 Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Bank AG.

Die Meldung sowie die Statistik des Statistischen Bundesamtes finden Sie zum Download in der rechten Spalte.