Deutsch-asiatischer Handel wächst überdurchschnittlich stark in 2014

27.02.2015

Nach leichten Rückläufen im Jahr 2013 hatte der Handel zwischen Deutschland und der Region Asien-Pazifik 2014 ein robustes Wachstum zu verbuchen. Sowohl die Einfuhren (+4,5%) als auch die deutschen Exporte (+6,1%) stiegen im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich stark, wobei der Löwenanteil von den deutlich gestiegenen Ausfuhren nach China (+11,3%) beigetragen wurde. Das Handelsvolumen mit der Region Asien-Pazifik erhöhte sich infolgedessen um 16 Milliarden Euro auf 319,7 Milliarden Euro. Auch der deutsche Handelsbilanzüberschuss hatte einen Anstieg auf knapp 2,6 Milliarden Euro. (2013: 216 Mio. EUR) zu verzeichnen. Der Handel mit Asien entspricht etwa 15,6 Prozent des deutschen Handels mit der Welt (2013: 15,2%).

China konnte im Jahr 2014 seine Rolle als wichtigster Handelspartner Deutschlands in Asien-Pazifik wieder deutlich aus-
bauen. Mit 11,3 Prozent stiegen die deutschen Exporte in die Volksrepublik außergewöhnlich stark auf ein Volumen von 74,5 Milliarden Euro (2013: 66,9 Mrd. EUR). Die Exporte entsprechen nunmehr 46 Prozent der deutschen Ausfuhren in die Region (2013: 44%). Umgekehrt hatten auch die Importe aus China mit 6,4 Prozent einen deutlichen Zuwachs zu verbuch-
en (79,3 Mrd. EUR). Das deutsche Handelsbilanzdefizit verringerte sich somit erneut auf nur noch knapp 4,8 Milliarden Euro (2013: -7,6 Mrd. EUR, 2012: -11,8 Mrd. EUR). China ist nach Frankreich und den Niederlanden Deutschlands drittgrößter Handelspartner.

Die Importe aus Japan (-2,2%) und Korea (-0,8%) sind weiterhin rückläufig. Die seit Jahren sinkenden Einfuhren sind unter anderem auf die zunehmende Auslagerung japanischer und koreanischer Produktionsstätten nach Asien und Osteuropa zurückzuführen. Die Exporte nach Japan gingen mit 0,9 Prozent leicht zurück und erreichten ein Volumen von 16,9 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach Korea stiegen derweil auch im letzten Jahr deutlich um 8,2 Prozent (2013: +8,1%, 2012: +14,6%). Die Exporte nach Korea steigen seit Jahren kontinuierlich und belaufen sich auf mittlerweile 15,6 Milliarden Euro. Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass Korea mittelfristig Japan als zweitgrößten Absatzmarkt in Asien-Pazifik ablösen könnte.

Die Handelsbeziehungen mit Indien entwickelten sich auch im Jahr 2014 leicht negativ, bleiben mit einem Volumen von 15,9 Milliarden allerdings in etwa auf Vorjahresniveau (2013: 16,1 Mrd. EUR). Leicht gestiegene Einfuhren (+1,0%) stehen gesunkenen Exporten von 2,4 Prozent gegenüber. Indien bleibt damit der viertwichtigste Handelspartner Deutschlands in der Region. Positiv entwickelte sich hingegen der Handel mit Bangladesch. Deutsche Exporteure konnten im letzten Jahr ihre Absätze um 31,1 Prozent steigern (596,9 Mio. EUR). Im Gegenzug stiegen auch die Einfuhren um 7,8 Prozent und erreichten einen Wert von knapp 3,8 Milliarden Euro.

Der Handel mit ASEAN entwickelte sich erneut positiv. Mit einem Plus von 7,5 Prozent stiegen die Einfuhren aus dem Staatenbund überdurchschnittlich stark und auch die deutschen Exporte hatten mit 1,9 Prozent einen moderaten Anstieg zu verzeichnen. Das Handelsvolumen mit der Region beläuft sich auf nunmehr 51,6 Milliarden Euro und entspricht knapp 16,1 Prozent des deutschen Handels mit Asien-Pazifik. Positiv entwickelten sich v.a. die Handelsbeziehungen mit Vietnam, wo sowohl Ein- als auch Ausfuhren gleichermaßen stiegen (Importe: +7,4%, Exporte: +7,3%). Ein ähnliches Bild ergibt sich mit Blick auf die Philippinen: Die gestiegenen Exporte nach Deutschland (+16,1%) als auch die zunehmenden Ausfuhren aus der Bundesrepublik (+17,9%) bestätigen den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes.

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist Hans-Georg Frey, Vorstandsvorsitzender der Jungheinrich AG.