Deutscher Außenhandel 2015 - Asien weiterhin im Aufwärtstrend

Der deutsch-asiatische Außenhandel hatte auch im letzten Jahr hohe Zuwachsraten zu verbuchen. Das Handelsvolumen mit der Region Asien-Pazifik stieg um über 22,5 Milliarden Euro auf nunmehr 342,5 Milliarden Euro.

25.02.2016

Der deutsch-asiatische Außenhandel hatte auch im letzten Jahr hohe Zuwachsraten zu verbuchen. Das Handelsvolumen mit der Region Asien-Pazifik stieg um über 22,5 Milliarden Euro auf nunmehr 342,5 Milliarden Euro. Der Handel mit Asien entspricht etwa 16 Prozent des deutschen Handels mit der Welt (2014: 15,6%). Insbesondere die Importe aus den asiatisch-pazifischen Ländern konnten mit einem Plus von 12,7 Prozent stark zulegen. Obwohl die Exporte nach China zurückgingen (-4,2%), hatten auch die deutschen Ausfuhren in die Region mit 1,5 Prozent einen leichten Anstieg zu verbuchen. Die deutsche Handelsbilanz mit Asien rutschte somit in den Negativbereich und betrug im letzten Jahr -16,1 Milliarden Euro (2014: +1,7 Mrd. EUR).

 

Das zurückgegangene Wirtschaftswachstum in China spiegelt sich auch in den gesunkenen deutschen Ausfuhren wider. So gingen die deutschen Exporte um knapp 3,2 Milliarden Euro auf 71,2 Milliarden Euro zurück (-4,2%). Einen starken Anstieg verzeichneten hingegen die chinesischen Exporte nach Deutschland, welche um starke 14,7 Prozent auf 91,5 Milliarden Euro (2014: 79,8 Mrd. EUR) zulegen konnten. Über 51 Prozent aller importierten Waren aus der Region Asien-Pazifik stammten 2015 aus China. Das deutsche Handelsbilanzdefizit, welches über die letzten Jahre kontinuierlich gesunken war, wuchs infolgedessen auf ein Volumen von über 20 Milliarden Euro.

 

Südkorea löste im letzten Jahr Japan als zweitwichtigste Exportdestination für deutsche Güter ab. Während die Ausfuhren nach Japan in den letzten Jahren konstant blieben (2015: +0,7%) bzw. leicht sanken, wuchsen die deutschen Exporte nach Korea in der Regel im zweistelligen Bereich (2015: +14,6%). Die starken Zuwächse werden unter anderem auf das Freihandelsabkommen zwischen der Republik Korea und der EU zurückgeführt, von welchem insbesondere die deutsche Wirtschaft profitiert. Die Ablösung Japans als zweitwichtigster Exportmarkt überrascht umso mehr, da Südkoreas Bevölkerung (50,2 Mio.) nur knapp 39 Prozent der Einwohner Japans (127,3 Mio.) zählt. Umgekehrt liegen die japanischen Exporte nach Deutschland (20,2 Mrd. EUR) noch deutlich über den koreanischen Ausfuhren (7,6 Mrd. EUR). Japan bleibt somit Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner in Asien-Pazifik, wenngleich sich das Kräfteverhältnis zusehends verschiebt.

 

Die Handelsbeziehungen mit Indien entwickelten sich 2015 seit mehreren Jahren wieder deutlich positiv. So stiegen sowohl die Importe (+6,4%) als auch die deutschen Exporte nach Indien (+9,7%) in hohem Maße. Das Handelsvolumen lag 2015 insgesamt bei 17,3 Milliarden Euro. Eine positive Entwicklung zeichnete sich auch im Handel mit Sri Lanka ab, das sich unter der neuen Regierung wieder verstärkt dem Westen zuwendet. So stiegen die Importe (+9,4%) und insbesondere auch die Exporte (+30,9%) stark an. Ein- und Ausfuhren nach Bangladesch wuchsen 2015 im zweistelligen Bereich (+20,8 bzw. +11,3%).

 

Der Handel mit ASEAN entwickelte sich ebenfalls positiv. Mit einem Zuwachs von 17,2 Prozent stiegen die deutschen Einfuhren besonders stark. Vor allem Myanmar (+95,5%), Vietnam (+32,4%), Kambodscha (+28,7%) und Singapur (+17,6%) konnten ihre Ausfuhren nach Deutschland deutlich steigern. Zudem konnten auch die deutschen Exporteure ihre Ausfuhren um 2,8 Prozent steigern, insbesondere nach Kambodscha (+65,8) und Vietnam (+16,0%). Diese belaufen sich auf nunmehr knapp 23 Milliarden Euro. Das gesamte Handelsvolumen mit der ASEAN-Region beläuft sich auf 57,3 Milliarden Euro.