Deutscher Außenhandel mit Asien-Pazifik im ersten Quartal 2012

Nach wie vor Wachstum der Außenhandelszahlen zu verzeichnen.

07.06.2012

Hamburg, 07. Juni 2012 – Noch immer ist ein Wachstum der Außenhandels-zahlen Deutschlands gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Vor allem das Exportgeschäft nimmt deutlich zu. Im ersten Quartal 2012 blickt Deutschland auf eine sehr positive Entwicklung seiner Exportaktivitäten zurück. Während der Import an Handelsgütern aus der Asien-Pazifik Region nach Deutschland im ersten Quartal 2012 einen negativen Trend gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet – mit -2,3 Prozent auf 40 Milliarden US-Dollar -, sind die deutschen Exportgeschäfte nach Asien-Pazifik um 8,7 Prozent auf 38 Milliarden Euro gestiegen. Dahingegen ist das deutsche Gesamt-Exportgeschäft um nur 5,8 Prozent gewachsen.

Nach Einschätzung von Timo Prekop, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Ostasiatischen Vereins in Hamburg, sind die insgesamt rückläufigen Einfuhren in Bezug auf die Region Asien-Pazifik auf die zwei wichtigsten Handelspartner Deutschlands, die Volksrepublik China sowie Japan, zurückzuführen. „Chinas geringeres Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres um 8,1 Prozent (8,9% im Vorjahresquartal) wirkte sich somit auch auf die deutschen Handelszahlen negativ aus. Wir gehen davon aus, dass entsprechende Maßnahmen durch die chinesische Regierung ergriffen werden, um eine Verlangsamung der Wirtschaft in China zu verhindern.“

Zwar unterlagen die Importergebnisse des Motors China nach Deutschland einer negativen Entwicklung von 0,7 Prozent auf 19 Milliarden Euro, jedoch die deutschen Exporte nach China verzeichneten eine steigende Tendenz um 6,1 Prozent und somit auf 16,8 Milliarden Euro.

Der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands in der Region ist Japan. Auch hier ist eine Verschlechterung der deutschen Importe in Höhe von 4,2 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu sind die deutschen Exporte um 18,4 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro angestiegen.

An dritter Stelle folgt nach wie vor Südkorea. Auch hier gilt der allgemeine Trend: Die deutschen Importe liegen bei -11,7 Prozent und einer Gesamtbilanz von 5,7 Milliarden Euro, wohingegen die deutschen Exporte um 17 Prozent gestiegen sind und somit bei einem Handelsvolumen von rund 3,3 Milliarden liegen. Nicht zuletzt hat zu dieser außerordentlichen Entwicklung das Free Trade Agreement (FTA) von 2011 beigetragen.
   
In Indien spielte sich eine ganz ähnliche Entwicklung ab. Auch dort verringerten sich die Importzahlen um 2,7 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro. Dem gegenüber stehen die sich positiv entwickelnden Exportzahlen deutscher Güter, die sich um 7,3 Prozent auf 2,8 Milliarden steigern konnten.
 
Wie sehr politischer Einfluss und die Aufhebung von Sanktionen auf die Handelstätigkeiten hat, lässt sich seit einigen Monaten am Beispiel von Myanmar nachvollziehen. Das Land weist eine 139 prozentige Steigerung deutscher Exportgüter auf. Auch hier ist das Importgeschäft mit seinen 13,7 Milliarden Euro (-33,1%) deutlich ausbaubar.
 
Der sehr positive Trend in ASEAN setzt sich fort: Mit einem Anteil von 11,2 Prozent ist das Exportgeschäft Deutschlands mit dem Staatenbund prozentual gesehen am stärksten gewachsen. Auch hier haben sich die Importe aus den Mitgliedstaaten der ASEAN deutlich verringert, um rund 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und somit auf 6,7 Milliarden Euro. Die deutschen Exporte in die ASEAN-Staaten jedoch liegen zwar mit 5,1 Milliarden Euro unter den Importen, sie befinden sich allerdings mit einem Wachstum von 11,2 Prozent an fünfter Stelle innerhalb der Gesamtregion.
 
Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2008 Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands und des Group Executive Committee, Deutsche Bank AG.