Deutscher Export nach Asien-Pazifik weiterhin im Aufschwung

30.08.2011

Hamburg, 24. August 2011 – Der deutsche Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik hat auch im ersten Halbjahr 2011 deutliche Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum vorzuweisen. Vor allem die deutschen Exporte in die Region, welche mit einem Anstieg von 18,5 Prozent höher ausfielen als das  Wachstum der Gesamtausfuhren (+14,7%), bestätigten ihre Bedeutung als Zugpferd der deutschen Außenwirtschaft. Mit einem Zuwachs von 11,8 Prozent erlebten auch die Importe aus Asien-Pazifik einen Aufschwung und blieben nur knapp hinter dem Gesamtanstieg der deutschen Einfuhren von 16,4 Prozent zurück.

Die dynamische Entwicklung bei den Ausfuhren wird auch im ersten Halbjahr 2011 im Wesentlichen von der großen Nachfrage Chinas nach deutschen Importgütern getrieben. So stiegen die deutschen Exporte nach China um 25,2 Prozent auf 31,6 Milliarden Euro, die Importe konnten derweil um 9,1 Prozent zulegen. China ist in der Region Asien-Pazifik mit einem Anteil von 47,7 Prozent an den deutschen Importen und 45 Prozent an den Ausfuhren weiterhin der außereuropäisch wichtigste Handelspartner Deutschlands in der Region. Aufgrund der verhältnismäßig starken Zunahme deutscher Lieferungen verringert sich das Handelsdefizit Deutschlands mit China auf 6,1 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2011 (2010: 9,3 Mrd. EUR).

Der Handel mit Japan wuchs etwas schwächer als der Durchschnitt der Region Asien-Pazifik. Die deutschen Exporte stiegen um 11,4 Prozent auf knapp 7 Milliarden Euro, die deutschen Importe um 10,6 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. „Trotz der Dreifachkatastrophe wuchs das Handelsvolumen damit auf 18,6 Milliarden Euro und bestätigte Japans Position als zweitwichtigster Handelspartner Deutschlands in der Region“, so Timo Prekop, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des OAV. Der drittwichtigste Markt nach China und Japan bleibt Südkorea. Hier wuchsen im Jahresvergleich vor allem die deutschen Exporte überdurchschnittlich mit 21,9 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Demgegenüber sanken die deutschen Importe aus Südkorea um 13,2 Prozent auf knapp 5 Milliarden Euro. Damit kehrt sich die die deutsche Handelsbilanz von einem Minus im Vorjahreszeitraum  in Höhe von 1,1 Milliarden auf einen Überschuss von 730 Millionen um. In der zweiten Jahreshälfte kann durch das am 1. Juli 2011 in Kraft getretene Freihandelsabkommen mit der EU mit einem kräftigen Wachstum des bilateralen Handels gerechnet werden. Auch der Handel mit Indien setzte seine positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2011 fort. Während die deutschen Exporte nach Indien um 19,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zunahmen, entwickelten sich auch die deutschen Importe aus Indien mit einer Wachstumsrate von 35,9 Prozent dynamisch und erreichten 3,9 Milliarden Euro. Der traditionelle deutsche Handelsbilanzüberschuss verringerte sich dadurch geringfügig auf 1,3 Milliarden Euro.

„Eine wachsende Bedeutung kommt außerdem dem deutschen Handel mit der ASEAN zu“, erläutert Timo Prekop die Entwicklung der letzten Monate.  So stiegen die Importe aus den Mitgliedsstaaten der ASEAN im ersten Halbjahr um 19,2  Prozent auf insgesamt 12,9 Milliarden Euro ­- 16,3 Prozent der Gesamteinfuhren aus der Region Asien-Pazifik. Besonders nennenswert sind hier die die beträchtlichen Zuwächse der Einfuhren aus Vietnam (+37,4), Indonesien (+33%), Malaysia (+23,7%) sowie Thailand (+18,7%). Die deutschen Lieferungen in die Region beliefen sich auf 9,3 Milliarden Euro, ein Anstieg von 9,7 Prozent.

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2008 Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG.