Deutscher Handel mit Asien 2017 weiter im Aufwärtstrend

Bericht zum deutschen Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik im Kalenderjahr 2017.

26.02.2018

Hamburg – Der deutsch-asiatische Außenhandel hatte auch im letzten Jahr hohe Zuwachsraten zu verbuchen. Das Handelsvolumen wuchs im Jahr 2017 zum fünften Jahr in Folge und erreichte mit 390,5 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Der Anteil des deutschen Handels mit Asien am gesamten deutschen Außenhandel stieg um etwa einen halben Prozentpunkt auf nunmehr 16,9 Prozent. Die Importe aus den asiatisch-pazifischen Ländern konnten mit einem Plus von knapp zehn Prozent stark zulegen und beliefen sich im Betrachtungszeitraum auf 204,3 Milliarden Euro. Mit einem Anstieg von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die deutschen Exporte ebenfalls kräftig ansteigen. Die Summe der abgesetzten Güter belief sich auf insgesamt 186,2 Milliarden Euro. Für das Exportwachstum zeigten sich insbesondere die stark gestiegenen Ausfuhren nach China verantwortlich (+13,3%). Das deutsche Handelsbilanzdefizit mit der Region Asien-Pazifik erhöhte sich somit im Vergleich zum Vorjahr auf 18,1 Milliarden Euro (2016: 15,5 Mrd. EUR).

Deutschland und China handelten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 186,6 Milliarden Euro – ein deutlicher Zuwachs von knapp 16,4 Milliarden Euro (2016: 170,2 Mrd. EUR). Dies entspricht fast 48 Prozent des deutschen Handels mit der Region Asien-Pazifik und acht Prozent des gesamten deutschen Welthandels. Vor allem die deutschen Ausfuhren konnten auf insgesamt 86,2 Milliarden Euro beträchtlich zulegen (+13,3%). Das deutsche Handelsbilanzdefizit mit China reduzierte sich demzufolge auch im Jahr 2017 und belief sich auf 14,2 Milliarden Euro. Die bilateralen Handelsbeziehungen zeigen sich somit weiterhin unbeeindruckt von den niedrigeren Wachstumszahlen der chinesischen Wirtschaft. Im Gegenteil: China bleibt weiterhin Wachstumstreiber für den deutschen Außenhandel.

Japan bleibt mit einem Handelsvolumen von 42,4 Milliarden Euro Deutschlands zweitgrößter Handelspartner in Asien. Die deutschen Exporte (+6,7%) und Importe (+4,5%) konnten den positiven Trend des Vorjahres fortsetzen. Ein schwächeres, aber dennoch positives Wachstum konnten die Exporte nach Südkorea mit einem Anstieg von 1,4 Prozent verzeichnen. Eine bemerkenswerte Entwicklung zeigte sich bei den deutschen Importen aus der Republik Korea. Nach jahrelang stagnierenden oder sinkenden Importen schnellten die deutschen Importe im Jahr 2017 um 46 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro in die Höhe. Der Handel mit Australien entwickelte sich weiterhin positiv und belief sich im letzten Jahr auf insgesamt 12,6 Milliarden Euro. Der weiterhin starke Handelsbilanzüberschuss verringerte sich durch die signifkant gestiegenen Importe (+35,1%) auf 6,5 Milliarden Euro.

Nach einem verhaltenen Wachstum 2016 entwickelten sich die Handelsbeziehungen mit Indien im vergangenen Jahr deutlich positiver. So stiegen sowohl die Importe (+10,5%) als auch die deutschen Exporte nach Indien (+9,3%) in hohem Maße. Das Handelsvolumen belief sich auf 19,1 Milliarden Euro. Indien bleibt damit der viertgrößte deutsche Handelspartner in Asien-Pazifik. Ebenfalls positiv zeigte sich der deutsche Handel mit Bangladesch und Sri Lanka. Insbesondere die volumenmäßig deutlich geringeren Exporte (570,6 Mio. EUR) nach Sri Lanka stiegen rasant um 80,9 Prozent. Auf der anderen Seite konnten sowohl Bangladesch (+8,4%) als auch Sri Lanka (+13,0%) ihre Exporte nach Deutschland ebenfalls deutlich steigern.

Die Ausfuhren nach ASEAN steigerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro. Die deutschen Exporteure sahen insbesondere in Indonesien (+11,2%) und Vietnam (+33,7%) einen starken Zuwachs ihrer Ausfuhren. In die andere Richtung wiesen auch die eingeführten Güter aus Myanmar (+71,2%), Philippinen (+26,4%), Singapur (+17,1%), Malaysia (+15,4%), Kambodscha (+13,4%) und Thailand (+10,8%) solide Wachstumszahlen auf.

Die vollständigen Handelszahlen sowie den Bericht finden Sie zum herunterladen auf der rechten Spalte unter "Downloads".