Eine Abkühlung des Immobilienmarktes zeichnet sich ab

Commerzbank Research: Im Zuge der gestrafften Immobilienmarkt- und Geldpolitik sind die landesweiten Im-mobilienpreise in China im Januar 2017 weniger stark gestiegen.

23.02.2017

Die Immobilienpreise haben eindeutig den Höchststand überschritten; eine Abkühlung zeichnet sich ab. Damit tritt Chinas Immobilienmarkt in eine gefährliche Phase ein. Seit Oktober 2016 hat Chinas Regierung ihre Immobilienmarkt-Politik gestrafft. Ein im schnellen Tempo von 2016 boomender Immobilienmarkt hätte – sobald die unvermeidliche Korrektur eingetreten wäre – die Finanzstabilität gefährdet. Seitdem hat sich der Wohnungsmarkt in den großen Städten allmählich abgekühlt. Bislang ist damit das Wunschszenario der Regierung eingetreten:

• Jüngsten Daten zufolge sind die Wohnungsverkäufe in den 30 größten Städten im Vorjahresvergleich um fast 30% gesunken (Grafik 1). Damit sind sie so niedrig wie zuletzt Mitte 2014.

• Derweil haben die Immobilienpreise allmählich an Dynamik verloren (Grafik 2). Klar, die Immobilienpreise liegen landesweit immer noch 15,7% über Vorjahresniveau (Grafik 3). Doch wird aus den Monatsdaten klar, dass die Immobilienpreise in China den Höhepunkt überschritten haben dürften.

Freilich ist diese Entwicklung nicht ohne Risiken. Aus einer Blase kontrolliert und langsam die Luft abzulassen ist ein heikles Unterfangen. Chinas Regierung hat deutlich und – wie die aktuellen Zahlen nahelegen – wirkungsvoll agiert, um den Anstieg der Immobilienpreise zu stoppen: Die PBoC hat den Zins auf ihre mittelfristige Kreditfazilität angehoben, die regulatorischen Hürden für den Erwerb von Immobilien wurden verschärft, und die Regierung hat verbal deutlich vor Immobilienspekulationen gewarnt. Klar, diese Maßnahmen scheinen zögerlich und unzulänglich zu sein. Aber die Regierung muss vorsichtig sein. Zu schnell kann eine sich selbst beschleunigende Abwärtsdynamik der Hauspreise entstehen. Dann droht die Blase zu platzen. Die Commerzbank warnt: Jetzt beginne eine risikoreiche Phase. Ein langsamer Rückgang der Immobilienpreise wäre der Idealfall. Ein zu frühes Ende der Korrektur (wie 2015) wäre unerfreulich, aber kein Beinbruch. Die nächsten Monate werden zeigen, ob es gelingt, vorsichtig die Luft aus der chinesischen Immobilienblase entweichen zu lassen.

Den vollständigen Bericht der Commerzbank finden Sie hier.