Exporte nach Asien-Pazifik wachsen doppelt so schnell wie deutscher Gesamtexport

19.11.2010

Hamburg, 18. November 2010 – Der deutsche Export nach Asien-Pazifik wuchs 2010 bisher doppelt so schnell wie die deutschen Gesamtexporte. Grund dafür waren vor allem die Lieferungen nach China, die in den ersten drei Quartalen des Jahres bisher um 49,4 Prozent auf knapp 39 Milliarden Euro zulegten. Damit gingen bereits über 40 Prozent der deutschen Fernost-Exporte nach China, der Anteil an den deutschen Gesamtexporten lag 2010 bisher bei 5,5 Prozent. Insgesamt legte der Export nach Asien-Pazifik um 39,1 Prozent zu. Dem standen Zugewinne der Gesamtausfuhren um 18,9 Prozent gegenüber. Neben China stiegen auch die Lieferungen nach Taiwan (+65,5%) und Vietnam (+56,8%) besonders schnell. Nur knapp über dem Gesamttrend lagen die Exporte nach Japan (+23,3%) und Indien (+19,5%). Diese beiden Länder blieben jedoch weiterhin zweit- und drittgrößter Abnehmer deutscher Waren in der Region.

Auch als Importregion nimmt die Bedeutung von Asien-Pazifik für Deutschland weiter zu. Einem Wachstum aller Importe von 17,5 Prozent im Jahresverlauf stand ein Wert von 33,1 Prozent für die Region Asien-Pazifik gegenüber. Auch hierbei war China mit Abstand größter Handelspartner Deutschlands in der Region und sogar weltweit. Mit Einfuhren von 55,3 Milliarden Euro (+37,7% zum Vorjahreszeitraum) aus China lag der Anteil bei 49,5 Prozent bezogen auf die Region und bei 9,4 Prozent bezogen auf den Gesamtimport. Besonders schnell wuchsen in den ersten drei Quartalen 2010 die Importe aus den Philippinen (+99%), aus Malaysia (+47,9%) und aus der Republik Korea (+46,3%). Mit Waren im Wert von 8,6 Milliarden Euro war Korea damit Deutschlands drittgrößter Lieferant der Region, hinter China und Japan (16,3 Mrd. EUR, +21,1%).

Das deutsche Handelsbilanzdefizit mit der Region Asien-Pazifik hat in den ersten drei Quartalen 2010 leicht von 18,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf 20,4 Milliarden Euro in diesem Jahr zugenommen. Defizite bestanden vor allem mit China (-16,2 Mrd. EUR), Japan (-6,6 Mrd. EUR) und den Staaten der ASEAN (-4,1 Mrd. EUR). Überschüsse erzielte Deutschland im Handel mit Australien (4,2 Mrd. EUR), Hongkong (3 Mrd. EUR) und Indien (2,2 Mrd. EUR).