Handel mit Asien-Pazifik weiterhin stabil

Trotz eingetrübter Konjunkturprognosen und einem Rückgang der deutschen Exporte im zweiten Quartal 2019 hatte der deutsche Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik im ersten Halbjahr einen stabilen Anstieg von 2,2% zu verzeichnen.

23.08.2019

Dabei stiegen die deutschen Exporte in die Region mit 2% etwas stärker als die gesamten Ausfuhren in die Welt (+0,5%). Die Einfuhren aus Asien-Pazifik stiegen im ersten Halbjahr ebenfalls um 2,4%. Das deutsche Handelsvolumen mit der Region nahm somit leicht zu, von 200 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum auf fast 205 Mrd. in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019. Das deutsche Handelsbilanzdefizit vergrößerte sich im Betrachtungszeitraum leicht um etwa 600 Mio. Euro auf 7,7 Mrd. Euro.

Diverse Beobachter führen den Rückgang der Exporte im zweiten Quartal auf indirekte Effekte durch die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China zurück. Allein im Juni brachen die deutschen Exporte nach China um 12,4% ein. Dennoch konnten die deutschen Exporteure ihre Ausfuhren in die Volksrepublik im ersten Halbjahr 2019 um 3,2% auf 46,8 Mrd. EUR steigern. Auch die Importe aus China stiegen um 2,4% auf 51,2 Mrd. Euro.

Weiterhin positiv entwickeln sich die Exporte nach Japan, welche in den ersten sechs Monaten um 4,7% auf 10,1 Mrd. Euro zunahmen. Die Importe aus Japan lagen mit 12 Mrd. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Negativ entwickelten sich hingegen die deutschen Ausfuhren nach Südkorea (-3,8%, 8,5 Mrd. EUR). Die Importe konnten mit einem Anstieg von 9,3% im Betrachtungszeitraum erneut stark zulegen. Der Warenaustausch mit Australien – Deutschlands fünftgrößtem Abnehmer deutscher Produkte in der Region – ging in den ersten sechs Monaten leicht auf 6,3 Mrd. Euro zurück (1. HJ 2018: 6,5 Mrd. EUR).

Der Handel mit Indien hatte sowohl auf Seiten der Exporte (+3,0%) als auch der Importe (+5,5%) gute Zuwachsraten zu verbuchen. Das Handelsvolumen belief sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 10,7 Mrd. Euro. Weniger positiv entwickelten sich die Ausfuhren nach Bangladesch und Sri Lanka, welche um 11,5 bzw. 7,6% zurückgingen. Auf der anderen Seite stiegen die Importe aus beiden Ländern um 5,3 und 3,2%.

Die Exporte in die südostasiatische Staatengemeinschaft ASEAN stiegen im ersten Halbjahr 2019 um moderate 1,9% und lagen damit in etwa gleichauf mit dem Wachstum der deutschen Ausfuhren in die Asien-Pazifik-Region. Neben den wichtigsten Exportdestinationen in Südostasien, Singapur (+2,7%), Malaysia (+6,8%), Thailand (+2,8%) und Vietnam (+0,8) konnten v.a. die Ausfuhren in die Philippinen (+11,1%) gute Zuwächse verbuchen. Dagegen gingen die Exporte im ersten Halbjahr nach Indonesien (-15,9%) stark zurück. Die Importe aus der Region stiegen mit 0,4% nur leicht und beliefen sich auf 20,9 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit lag im Betrachtungszeitraum dennoch bei fast 7 Mrd. Euro.  

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2014 Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstands, Jungheinrich AG.