Kambodscha: Sohn des langjährigen Ministerpräsidenten Hun Sen wird neuer Regierungschef

08.08.2023

Hun Manet, Sohn von Langzeit-Ministerpräsident Hun Sen und als dessen Nachfolger aufgebaut, wurde vom König von Kambodscha zum neuen Regierungschef ernannt. Der 45-jährige General und Abgeordnete Hun Manet, Absolvent der US-Militärakademie West Point, ist nun damit beauftragt worden, ein Kabinett zu bilden. Die Ernennung muss noch von der Nationalversammlung bestätigt werden, was jedoch als reine Formalität gilt.

Hun Sen, einer der am längsten amtierenden Regierungschefs weltweit, kündigte seinen Rücktritt an und übergibt die Macht somit an seinen Sohn. Er beabsichtigt jedoch, die Kambodschanische Volkspartei (CPP) weiterhin zu führen und 2024 Senatspräsident zu werden. Die Parlamentswahl am 23. Juli festigte seine Macht, bei der seine Partei 120 von 125 Sitzen gewonnen hatte.

Insbesondere aufgrund der engen biografischen Verbindung des Sohnes zu den USA und Europa werden im Westen Erwartungen an eine Verbesserung der Beziehungen geweckt. Nach seinem Abschluss der Akademie West Point absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der New York University und erwarb einen Doktorgrad in Wirtschaftswissenschaften an der University of Bristol in Großbritannien. Charles Dunst, ein Forscher am US-Thinktank Center for Strategic and International Studies, kommentierte: "Es wurde schon lange angenommen, dass Hun Manet dem Westen gegenüber aufgeschlossener sein würde als sein Vater."

Unter Hun Sens Sohn wird Kambodscha weiterhin das ambitionierte Ziel verfolgen, bis 2030 den Status eines Landes mit mittlerem Einkommen zu erreichen. Angesichts einer geschätzten Wirtschaftswachstumsrate von über 5 % ist dieses Vorhaben nicht unrealistisch und unterstreicht auch den Anspruch des Landes, eine zunehmend wichtigere Rolle in der Region einzunehmen.