OAV-Textil-Round-Table diskutiert Auswirkungen der Digitalisierung

Passend zum Start ins neue Jahr fand am 23. Januar 2018 die erste Sitzung des „International Textile Round Table“ in den Räumlichkeiten der OTTO (GmbH & Co KG) in Hamburg statt.

25.01.2018

Ins Leben gerufen wurde das Veranstaltungsformat als Antwort auf eine positive Resonanz zahlreicher Unternehmensvertreter im Rahmen einer OAV-Mitgliederabfrage hinsichtlich der Einführung einer entsprechenden Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr. Angestrebt ist ein regelmäßiges Zusammenkommen von Unternehmensvertretern und Branchenexperten zur Identifikation und Diskussion aktueller sowie zukünftiger Chancen und Herausforderungen europäischer Unternehmen in der asiatischen Textilbranche.

Das Schwerpunktthema der Auftaktveranstaltung stellte die Digitalisierung der Textilindustrie dar. Zu Beginn zeigten Vertreter der OTTO (GmbH & Co KG) die Perspektiven und Chancen, aber auch die Herausforderungen auf, die sich für ein Handelsunternehmen im Kontext der Digitalisierung ergeben. Dies umfasst Trends wie beispielsweise das „Algorithm-Driven-Design“, „Virtual-Fitting“, „Big-Data Analyses“, „Interactive Stores“ und „Personalization & Customatization“.

Genauso breitgefächert wie diese angesprochenen Trends und Handlungsfelder war das Themenspektrum der anschließenden Diskussion der Teilnehmer. Unternehmensvertreter aus verschiedenen Sparten der Textilindustrie erörterten hierbei die Fragestellung „Speed Factory“ vs. cheap labour – wie sieht die Zukunft der Textilproduktion aus?“.

Die heterogene Zusammensetzung der Gruppe ermöglichte eine Erörterung aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln. Eine Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette ist wünschenswert, steht bislang jedoch noch in den Anfängen. Um dem erhöhten Zeitdruck im Zeitalter der Digitalisierung gerecht zu werden, müssen längerfristige Partnerschaften wieder in den Vordergrund treten – auch im Hinblick auf die flexiblere Deckung der Nachfrage (z.B. variable Stückzahlen, Anforderungsspektrum). Zudem ist die weitere Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen essentiell. Trotz des Aufbaus von vereinzelten „Speed Factories“ in Deutschland wird Asien der zentrale Einkaufsmarkt für europäische Händler bleiben. Fraglich bleibt jedoch, ob Europa in Zukunft noch einen attraktiven Absatzmarkt für asiatische Produzenten darstellen wird.

Ein zentraler Punkt, in dem sich die Teilnehmer einig zeigten, war zudem die Tatsachte, dass es „den“ Textilmarkt nicht gibt, sondern eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Sparten und Sektoren erforderlich sei. Abgeleitet aus dieser Erkenntnis ergeben sich neue Schwerpunktthemen und Fragestellungen, die in den folgenden Sitzungen weiterführend behandelt werden sollen.

Der rege Austausch, der während des anschließenden Networkings vertieft wurde, bestätigt die Relevanz und das Interesse für die Unternehmen an solch einer Plattform. Bereits jetzt freut sich der OAV auf eine Fortsetzung des „International Textile Round Table“!