Wasser und Landwirtschaft in Südasien

20. January 2017, Berlin

Wir laden Sie herzlich zu einer Teilnahme an unserem Fachpodium "Wasser und Landwirtschaft in Südasien: Strategien für innovatives, nachhaltiges und realistisches Wasserressourcenmanagement" ein, das als Teil des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin stattfindet.

Die Teilnahme an unseren Fachpodien ist kostenlos, eine Anmeldung ist dennoch erforderlich. Bitte nehmen Sie diese unter http://www.gffa-berlin.de/registrierung/ vor.

Themen der Podiumsdiskussion
•    Strategien zur Verringerung des Wasserverbrauchs und nachhaltiger Wassernutzung in der indischen Landwirtschaft
•    Anforderungen an eine nachhaltige Wasserinfrastruktur und ein effizientes Wassermanagement
•    Anpassung von Anbaumethoden
•    Potenzial von Pflanzenzüchtung für die Anwendung Standortangepasster Pflanzensorten
•    Maßnahmen zur Erhaltung von Bodenfruchtbarkeit durch verbesserte Bodenbearbeitungsverfahren
•    Diskussion über Anwendung effizienter Bewässerungstechnologien
•    Nachhaltiges Umwelt- und Ressourcenmanagement zur Verbeugung von Verwüstung

Begrüßung und Moderation
Dr. Arnd Nenstiel, Vorsitzender German Agribusiness Alliance beim OAV

Grußworte
Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Deutschland
Shri Radha Mohan Singh, Minister für Landwirtschaft und Wohl der Landwirte, Indien

Podiumsbesetzung
Dr. S.K. Malhotra, Agriculture Commissioner, Ministerium für Landwirtschaft und Wohl der Landwirte, Indien
Le Thi Kim Cuc, Director of Science and International Cooperation of Water Resource Directorate, Ministry of Agriculture and Rural Development, Vietnam
Dr. Vibha Dhawan, Distinguished Fellow and Senior Director, The Energy and Resources Institute (TERI)
Bhagirath Choudhary, Director South Asia Biotechnology Centre (SABC)
Tommaso del Giudice, Sales Manager CREASORB, Evonik Nutrition & Care GmbH
Arun Pandhi, Chief Development Manager, Sir Ratan Tata Trust

Wasser ist eine wesentliche Grundlage für fast alle Bereiche der Landwirtschaft. Wie viel, zu welcher Zeit und wie Pflanzen bewässert werden, hat entscheidenden Einfluss auf den Ertrag. So können gutes Saatgut und Düngemittel ihr Potenzial nicht voll entfalten, wenn die Pflanzen nicht optimal bewässert werden und auch die Tierhaltung, insbesondere die Milchproduktion, ist stark von ausreichender Verfügbarkeit von Wasser abhängig. Gleichzeitig beeinträchtigt der zunehmende Druck durch Trockenheit, Versalzung und Wasserstress die landwirtschaftliche Produktivität. Schätzungen des UN-Weltklimarates (IPCC) zufolge werden die Wasserversorgung und die Landwirtschaft in Asien künftig wahrscheinlich am empfindlichsten von den Folgen des Klimawandels betroffen sein.

Schon heute hat die Entnahme von Oberflächen- und Grundwasser in Südasien einen Anteil von fast 60 % der einheimischen erneuerbaren Wasserressourcen erreicht. Dieser Wert gilt als die Schwelle für die „Annäherung an Wasserknappheit“ und ist nicht weit von dem Schwellenwert von 75 % entfernt, ab dem die Grenze zur langfristig möglichen Wasserentnahme überschritten ist. Vor dem Hintergrund der Übernutzung und zunehmenden Versalzung der Böden erhöht sich dieses Risiko der nicht reversiblen Verringerung der Grundwasserressourcen in Südasien noch zusätzlich: In der Region werden fast 95 % des entnommenen Grundwassers für die Landwirtschaft verbraucht – dieser Anteil liegt weit über dem weltweiten Durchschnitt für den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft (70 %). Im Gegensatz dazu ist der Wasserverbrauch durch Industrie und Haushalte noch vergleichsweise gering. Die voranschreitende Urbanisierung führt jedoch dazu, dass der Wasserbedarf auch außerhalb der Landwirtschaft stetig zunimmt.

Indien, das größte Land Südasiens, gilt als eines der Länder mit den größten Wasserversorgungsproblemen weltweit. In dem Land leben ungefähr 17 % der Weltbevölkerung, es verfügt jedoch nur über 4 % der weltweiten Trinkwasserressourcen, gleichzeitig bestehen große Unterschiede hinsichtlich der Verfügbarkeit von Wasser innerhalb des Landes. Obwohl Indien der größte Verbraucher von Grundwasser für Bewässerung in der Landwirtschaft ist, ist die Hälfte der Nahrungsmittelproduktion des Landes immer noch von Niederschlägen abhängig. Trotz der dadurch erreichten enormen Fortschritte in der Agrarproduktion, hat der Ausbau der Bewässerung in den letzten Jahrzehnten auch wesentlich zur weiteren Verringerung der Wasserressourcen geführt. Angesichts der eingeschränkten Verfügbarkeit und des zunehmenden Wettbewerbs bei der Nutzung dieser elementaren Ressource ist es dringend notwendig insbesondere die Verwendung in der Landwirtschaft effizienter zu gestalten. Ein weltweiter Vergleich der Effizienz der Wassernutzung zum Beispiel zeigt, dass in Indien 2 bis 3 Mal so viel Wasser für die Erzeugung einer Tonne Getreide verbraucht wird als in China, Brasilien oder den USA.

Gegenwärtig wird eine Vielfalt von Strategien zur Produktivitätssteigerung der Landwirtschaft in der Region diskutiert. Die Pflanzenforschung konzentriert sich auf die Entwicklung angepasster Stress resistenter und Hitze tolerierender Sorten. Verbesserte Bewässerungstechnologien zielen darauf, Wasser zum optimalen Zeitpunkt bereitzustellen, vor allem durch Anpassung von Technik und Verfahren, damit eine regelmäßige und gleichzeitig energie- und wassereffiziente Versorgung gewährleistet werden kann. Verbesserte Bodenbearbeitungsverfahren können zu besserer Bodenstruktur, -stabilität und -fruchtbarkeit beitragen. Im Rahmen des Fachpodiums werden internationale Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren, wie diese Strategien in Südasien erfolgreich umgesetzt werden können.