Außenhandel mit Asien-Pazifik im ersten Halbjahr 2016 weitestgehend konstant

Kurzbericht zum deutschen Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik im ersten Halbjahr 2016

06-10-2016

Hamburg - Der deutsche Handel mit der Region Asien-Pazifik blieb im ersten Halbjahr 2016 weitestgehend konstant. Obwohl die deutschen Importe mit 3,9 Prozent eine moderate Zunahme zu verbuchen hatten, stiegen die Exporte mit 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur leicht an. Das deutsche Handelsbilanzdefizit erhöhte sich damit auf 9,5 Milliarden Euro, das Handelsvolumen stieg auf insgesamt 171,6 Milliarden Euro (1.HJ 2015: 168,1 Mrd. EUR). Das schwache Exportwachstum ist vor allem auf die stagnierenden Ausfuhren Deutschlands nach China und ASEAN im Betrachtungszeitraum zurückzuführen. China und ASEAN machen insgesamt einen Anteil von 64 Prozent am deutsch-asiatischen Handel aus. 

Der Handel mit Deutschlands wichtigstem Partner in Asien-Pazifik entwickelte sich nur verhalten positiv. Die deutschen Exporte nach China legten um 1,1 Prozent auf 36,3 Milliarden zu – die Importe wuchsen auf insgesamt 45,0 Milliarden Euro an. Das deutsche Handelsbilanzdefizit lag damit bei knapp 8,7 Milliarden Euro. Chinas Anteil am deutschen Handel mit der Region Asien-Pazifik beläuft sich auf insgesamt 47,4 Prozent – der Anteil an Deutschlands Handel mit der Welt liegt bei knapp 7,6 Prozent.

Japan hat sich in ersten sechs Monaten des Jahres – zumindest vorläufig – seinen Platz als zweitwichtigster deutscher Absatzmarkt in Asien wiedererkämpft. Im Kalenderjahr 2015 wurde Japan erstmalig von Korea abgelöst. Die deutschen Exporte nach Japan stiegen um 4,5 Prozent auf ein Volumen von 8,6 Milliarden Euro an, während die Exporte nach Südkorea um 3,2 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro zurückgingen. Auch erhöhten sich die Importe aus Japan um ganze 8,4 Prozent auf knapp 10,9 Milliarden Euro. Die Importe aus Korea stagnierten derweil bei 3,7 Milliarden Euro. Das abgekühlte Wachstum in Korea schlägt sich damit auch auf die deutsch-koreanischen Handelsbeziehungen nieder.

Ebenso rückläufig war der deutsche Warenaustausch mit Indien. Sowohl die Ausfuhren (-3,5%) als auch die Importe (-0,4%) schwächten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum merklich ab. Das positive Momentum des letzten Jahres konnte somit nicht aufrechterhalten werden. Positiv entwickelte sich hingegen der Handel mit Bangladesch und Sri Lanka. Die deutschen Ausfuhren nach Bangladesch stiegen um 16,4 Prozent auf 368,5 Millionen Euro, während die Exporte nach Sri Lanka sogar um 26,0 Prozent auf 158,8 Millionen Euro zulegten. Ebenso stiegen die Importe um 4,5 Prozent bzw. 4,9 Prozent aus beiden Ländern an.

Der deutsche Handel mit der südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) belief sich im ersten Halbjahr 2016 auf insgesamt 29,0 Milliarden Euro und lag damit etwa 800 Millionen Euro über dem Vorjahreszeitraum. Gestiegen sind vor allem die Importe aus Südostasien (+4,8%, Exporte: -0,1%). Das Handelsvolumen entspricht etwa 17 Prozent des deutschen Handels mit der Region Asien-Pazifik. Deutlich positiv entwickelten sich die Handelsbeziehungen mit Vietnam und Thailand, wohin die deutschen Exporteure Zuwächse von 20,0 Prozent bzw. 13,5 Prozent zu verbuchen hatten. Die Importe stiegen ebenfalls im zweistelligen Bereich um 13,1 bzw. 8,3 Prozent. Der Handel mit vielen anderen südostasiatischen Nationen entwickelte sich hingegen negativ. Nach Philippinen (-20,8%) und Indonesien (-14,8%) brachen die deutschen Ausfuhren besonders stark ein.    

Berichtigung: Die Meldung wurde am 20.10.16 korrigiert. In der ursprünglichen Meldung vom 6.10. wurde der Zeitraum Januar-Juli 2016 betrachtet. Korrekt ist der Zeitraum Januar - Juni 2016.