Deutscher Außenhandel 2009

China schließt mit einem Plus von 7 Prozent bei den deutschen Ausfuhren. Die gesamte asiatische Region überschreitet die 10 Prozent Hürde bei den deutschen Exporten.

18-02-2010

Während die deutschen Exporte insgesamt 2009 einen Einbruch um 17,9 Prozent hinnehmen mussten, fällt der Rückgang in der asiatisch-pazifischen Region mit 4,5 Prozent moderat aus. Treiber ist die Nachfrage aus China. Der Zuwachs der deutschen Lieferungen um 7 Prozent auf 36,5 Mrd. Euro wurde vor allem vom vierten Quartal getrieben, das mit einem Plus von 20 Prozent an die Zahlen der Vorkrisenzeiten anschloss. Der Anteil Chinas an den deutschen Gesamtexporten wuchs 2009 um über einen Prozentpunkt auf 4,5 Prozent, China stieg vom 11. auf den 8. Rang der wichtigsten Abnehmerländer deutscher Produkte. Der Anteil der gesamten asiatischen Region an den deutschen Exporten wuchs auf 11,4 Prozent nach 9,8 Prozent 2008.

„Das Gewicht Asiens für die deutsche Exportwirtschaft hat 2009 deutlich zugenommen, vor allem natürlich wegen der negativen Entwicklung in anderen Weltregionen“, sagt OAV-Geschäftsführerin Monika Stärk. „Zu verdanken ist dies der Dynamik in China. Davon profitieren die asiatische Region und auch deutsche Lieferungen. Diese Entwicklung wird sich 2010 fortsetzen. Wir setzen auf einen Bedeutungszuwachs Chinas und Asiens auch in einem wieder positiveren weltwirtschaftlichen Umfeld.“

Zuwächse der deutschen Lieferungen verzeichneten neben China auch einige kleinere Abnehmerländer wie Vietnam, Bangladesch (jeweils +11,5%) und Brunei (+15,5%). Beinahe stabil entwickelten sich die Lieferungen nach Indien (-2,4%), während die Exporte nach Taiwan (-20%), Japan (-15,3%) und Südkorea (-10,8%) rückläufig waren. Auch die deutschen Ausfuhren in die ASEAN sanken um 11,8 Prozent.

Die Importe aus der Region Asien-Pazifik gingen 2009 um 12,3 Prozent zurück, nur leicht unter der gesamten Einfuhrentwicklung (-16,4%). Die Importe aus China verzeichneten ein Minus von 8,8 Prozent auf 55,4 Mrd. Euro. Das deutsche Handelsbilanzdefizit mit China verringerte sich damit deutlich um 29 Prozent auf 19 Mrd. Euro (nach 26,7 Mrd. Euro 2008). Dieser Trend gilt wegen des deutlicheren Importrückgangs auch für die gesamte Region: das deutsche Handelsbilanzdefizit sank hier um 35 Prozent auf 21,9 Mrd. Euro. Signifikante Handelsbilanzüberschuss verzeichnet Deutschland mit Australien (+4,3 Mrd. Euro), Indien (+2,9 Mrd. Euro) und Hongkong (+2,8 Mrd. Euro).

Deutliche Zuwächse bei den Lieferungen nach Deutschland erreichten mit Laos (+20,8%) Bangladesch (+15,5%)  erneut nur kleinere Länder.  Die stärksten Rückgänge mussten Hongkong (-31,2%), Japan (-21,7%), Südkorea (-17,4%) und Taiwan (-17,2%) hinnehmen.