Deutscher Außenhandel mit Asien-Pazifik 2011

Noch immer ein Wachstum der Außenhandelszahlen Deutschlands gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

29-02-2012

Hamburg, 28. Februar 2012 - Für den Außenhandel Deutschlands mit der Region Asien-Pazifik im Gesamtjahr 2011 gilt: Es ist noch immer ein Wachstum der Außenhandelszahlen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Die Wachstumsraten der deutschen Importe aus der Region ließen zwar im Vergleich zum vorangegangenen Jahr nach, erzielten aber insgesamt immer noch ein Plus von 5,5 Prozentpunkten und liegen damit unter dem Zuwachs der deutschen Gesamtimporte von 13,2 Prozent. Die deutschen Exporte in die Region Asien-Pazifik fielen hingegen mit 15,4 Prozent höher aus als das Wachstum der Gesamtausfuhren (11,4%) und bestätigten somit den positiven Trend, der sich schon im Verlauf des Jahres angekündigt hatte.

Auch im Jahr 2011 konnte China seine Stellung als Zugpferd des deutschen Außenhandels behaupten. Während der Import chinesischer Produkte um 3,4 Prozent zulegte (2010: 35%), stieg auch die Nachfrage Chinas nach deutschen Handelsgütern im Vergleich zum Vorjahr um 20,7 Prozent (2010: 43,9%) auf knappe 65 Milliarden Euro. Damit verringert sich auch das Handelsdefizit Deutschlands mit China von vorjährig 23 auf 14,4 Milliarden Euro um fast ein Drittel. Auch Timo Prekop, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Ostasiatischen Vereins in Hamburg sagt: „Obwohl die Zuwachsraten beim deutschen Import und Export mit China geringer ausgefallen sind als im Vorjahr, ist und bleibt die Volksrepublik die stärkste Triebkraft hinter dem dynamischen Außenhandel Deutschlands mit der Region. Mit Blick auf die Wachstumsraten und die chinesischen Bestrebungen, das Binnenwachstum voranzutreiben, gehen wir davon aus, dass China im laufenden Jahr die USA als wichtigsten Absatzmarkt außerhalb der EU ablösen wird.“

Auch der Handel mit Japan, dem zweitwichtigsten Partner des deutschen Asienhandels, konnte trotz der schweren Katastrophe im März 2011 ein Plus verbuchen. Die deutschen Importe aus Japan stiegen um 6,7 Prozent auf 23,5 Milliarden Euro, die deutschen Exporte konnten mit 15,3 Prozent und entsprechenden 15,1 Milliarden Euro für das Gesamtjahr noch deutlicher zulegen. An dritter Stelle folgt Südkorea, das bei den deutschen Importen um einiges schwächer abschneidet (9,5 Mrd. EUR) und somit einen Einbruch um 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen muss. Der deutsche Export in das Land befindet sich jedoch weiterhin im Aufschwung und konnte 2011 mit ca. 11,7 Milliarden Euro um 13,7 Prozent zulegen. Somit kehrt sich das Handelsdefizit 2010 von 843 Millionen Euro mit Südkorea um und wird zu einem deutschen Handelsüberschuss von 2,1 Milliarden Euro in 2011. Auch die Wachstumsraten des Außenhandels mit Indien erfuhren eine Steigerung. So nahmen die deutschen Importe um 21,1 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro zu, die Exporte nach Indien stiegen mit 10,9 Milliarden Euro auf 17,5 Prozent an. Dies entspricht insgesamt einem Handelsüberschuss von ca. 3,4 Milliarden Euro, der sich im Vergleich zu den ca. 3 Milliarden Euro des Vorjahres sogar noch leicht gesteigert hat.

Die Importe aus den Mitgliedsstaaten der ASEAN stiegen um zehn Prozent auf ca. 25,7 Milliarden Euro an. Vor allem Malaysia (ca. 6,1 Mrd. EUR), Singapur (ca. 4,7 Mrd. EUR), Indonesien (ca. 4,2 Mrd. EUR) und Thailand (ca. 4,1 Mrd. EUR) bleiben starke Importpartner Deutschlands. Auch bei den Exporten gibt es mit einem Plus von 10,6 Prozent auf ca.19,6 Milliarden Euro in die Mitgliedsstaaten der ASEAN eine positive Bilanz zu verzeichnen, wenngleich abermals ein Handelsdefizit in Höhe von etwa 6 Milliarden Euro für Deutschland vorliegt. Bei der Nachfrage nach deutschen Produkten liegt Singapur mit ca. 6,4 Milliarden an der Spitze, es folgen Malaysia (ca. 4,3 Mrd. EUR), Thailand (ca. 3,2 Mrd. EUR) und Indonesien (ca. 2,1 Mrd. EUR).

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2008 Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG.