Deutscher Außenhandel mit Asien-Pazifik weiterhin auf Wachstumspfad

01-03-2013

Der deutsch-asiatische Handel hatte auch in 2012 ein leichtes Wachstum zu verzeichnen. Obwohl die deutschen Importe aus Asien im letzten Jahr um 2,7 Prozent auf 157 Milliarden Euro zurückgingen, konnten die deutschen Exporte um 6,1 Prozent zulegen (153,1 Mrd. EUR). Der Anstieg der Ausfuhren lag somit deutlich über dem Zuwachs der deutschen Gesamtausfuhren (+3,5%) und bestätigt somit die Bedeutung Asiens als Wachstumsmotor für die deutsche Export-
wirtschaft. Zudem verringerte sich das deutsche Handelsbilanzdefizit mit der Region Asien-Pazifik auf knapp 4 Milliarden Euro. Wachstumstreiber in 2012 waren vor allem die ASEAN-Staaten.

Der bilaterale Handel mit China blieb in 2012 weitestgehend stabil. Der leichte Rückgang der Einfuhren (-2,3%) gegenüber dem Vorjahr konnte durch die gestiegenen Ausfuhren (+2,9%) kompensiert werden, wobei die Zuwachsraten der Exporte deutlich unter dem Vorjahr lagen (+20,7%). Trotz der gemäßigten Entwicklung bleibt die Volksrepublik mit einem Handelsvolumen von knapp 144 Milliarden Euro und einem Anteil von über 46 Prozent am deutschen Außenhandel mit der Region mit Abstand Deutschlands wichtigster Handelspartner in Asien.

Japan und Südkorea führten im letzten Jahr deutsche Waren im Wert von 17,1 Milliarden Euro (+13,1%) bzw. 13,4 Milliarden Euro (+14,6%) ein und festigten somit ihre Stellung als zweit- bzw. drittwichtigste Absatzmärkte Deutschlands in der Region. Die Importe aus Japan (-7,3%) und Südkorea (-12,4%) sanken derweil – wie aus den meisten asiatischen Nationen – im zweistelligen Bereich. Deutschlands viertwichtigster Handelspartner Indien blieb 2012 hinter den Erwartungen zurück: Nach den positiven Entwicklungen in 2011 sanken sowohl die Importe (-6,8%) aus Indien als auch die Exporte (-4,5%) in den Subkontinent.

Die dynamischsten Zuwachsraten des letzten Jahres hatten die südostasiatischen Nationen zu verzeichnen. So stiegen die deutschen Ausfuhren in die Staatengemeinschaft ASEAN in 2012 um durchschnittlich 15,2 Prozent (2011: +10,6%). Bemerkenswert sind vor allem die Anstiege der Exporte nach Indonesien (+47,7%), Kambodscha (+38,8%), Thailand (+30,4%) sowie die Philippinen (+21,7%). Darüber hinaus konnten auch die Ausfuhren nach Myanmar aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Öffnung des Landes um 131,7 Prozent zulegen und unterstreichen somit das große Potential für die deutsche Außenwirtschaft.

Während die deutschen Einfuhren aus den meisten asiatischen Nationen in 2012 gesunken sind, konnten die ASEAN-Staaten durch gestiegene Ausfuhren aus Kambodscha (+29%), Vietnam (+28,2%) und den Philippinen (+14%) Waren im Wert von 26,8 Milliarden Euro (+4,4%) in Deutschland absetzen.

Das Handelsvolumen mit ASEAN von insgesamt knapp 49,4 Milliarden entspricht derzeit etwa einem Drittel der gehandel-
ten Erzeugnisse mit China bzw. einem Sechstel des gesamten deutschen Handels mit Asien-Pazifik.

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Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2008 Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands und des Group Executive Committee, Deutsche Bank AG.

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