Erstes Quartal 2021: Außenhandel mit Asien-Pazifik dank China auf Erholungskurs
Der deutsche Außenhandel ist langsam auf Erholungskurs. Sowohl die gesamten deutschen Ausfuhren als auch die Einfuhren nahmen in den ersten drei Monaten des Jahres um 2,4% bzw. 2,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.
08-06-2021Der Handel mit der Region Asien-Pazifik stieg sogar um 8,8% gegenüber dem ersten Quartal 2020. Die positiven Zahlen sind allerdings fast vollständig auf den Anstieg des bilateralen Handels mit China zurückzuführen, welches im ersten Quartal 2020 noch zu großen Teilen im Lockdown verweilte. Indessen konnte der Handel mit China von Januar bis März 2021 mit einem Plus von 23,5% außerordentlich stark zulegen. Der Handel mit den meisten anderen asiatischen Ländern lag dagegen auch Anfang 2021 noch im negativen Bereich.
Positiv entwickelten sich die Exporte nach China, welche im ersten Quartal 2021 um 22,3% bzw. 4,8 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen sind. Ursachen hierfür dürfte die hohe Nachfrage aus China von in der Corona-Zeit besonders gebrauchten Kapitalgütern und höherwertigen Konsumgütern infolge der raschen wirtschaftlichen Erholung sein. Die Importe aus China nahmen mit 24,6% ebenfalls stark zu und erreichten 32,2 Mrd. EUR, v.a. aufgrund der hohen Einfuhren von Masken und medizinischer Schutzausrüstung. Der Warenaustausch mit der Volksrepublik (58,5 Mrd. EUR) übertraf damit sogar das Vorkrisenniveau im Vergleichszeitraum 2019 (50,8 Mrd. EUR) deutlich um über 15%.
Der Handel mit Japan war auch im ersten Quartal 2021 noch rückläufig. Sowohl die deutschen Ausfuhren (-6,5%) als auch die Einfuhren aus Japan (-12,1%) gingen deutlich zurück. Ebenfalls negativ entwickelte sich der Warenaustausch mit Südkorea. Die deutschen Exporte beliefen sich in den ersten drei Monaten des Jahres auf 4,6 Mrd. EUR (-11,0%) und auch die Einfuhren lagen mit 3,1 Mrd. EUR (-7,0%) unter den Vorjahreswerten. Deutlich positiver entwickelten sich hingegen die deutschen Exporte nach Australien und Neuseeland, die um 10,6%, respektive 17,3% zulegen konnten.
Ebenso auf Erholungskurs waren die Handelsbeziehungen mit Indien im ersten Quartal. Nach einem Einbruch der deutschen Exporte im vergangenen Jahr konnten die deutschen Exporteure ihre Absätze im ersten Quartal um 7,2% steigern. Auch die Importe aus Indien legten mit 2,2% leicht zu. Die deutschen Ausfuhren nach Bangladesch und Sri Lanka verzeichneten dagegen ein Minus von -3,2% bzw. -16,2. Die Importe aus beiden Ländern waren ebenfalls rückläufig
(-7,2%, -5,8%).
Der Außenhandel mit den ASEAN-Staaten ist im ersten Quartal 2021 um -4,6% zurückgegangen. Die stark gestiegenen Exporte nach Vietnam (+20,3%), Thailand (+8,0%), Kambodscha (+60,6%) und Laos (+15,2%) konnten die Rückgänge der Ausfuhren in die Philippinen (-24,8%), Singapur (-8,9%), Indonesien (-4,3%), Malaysia (-2,4%) und Myanmar
(-18,6%) nur zu Teilen kompensieren. Die deutschen Ausfuhren in die ASEAN-Region lagen mit 6,2 Mrd. EUR (-1,6%) knapp unter dem Vorjahreswert. Deutlich stärker sind die Einfuhren aus der Region eingebrochen (-6,4%), insbesondere aus Singapur (-43,1%), Philippinen (-12,5%) und Myanmar (-14,7%).
Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA). Vorsitzender des OAV ist
Prof. Dr.-Ing. Axel Stepken, Vorsitzender des Vorstands, TÜV Süd AG.